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Porzellan Ankauf

Georg Schomaker

Kunst- und
Antiquitätenhandel
Porzellan Ankauf in NRW und bundesweit. Wir machen Ihnen ein Angebot für Ihr Marken-Porzellan. Ankauf von Porzellanfiguren, Kaffeeservices und ausgesuchten Einzelteilen.
  • Ankauf von hochwertigem Porzellan
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Anders als in Europa hat sich die chinesischen Porzellankunst aus der eigenen Keramiktradition entwickelt. Jene begann in der Jungsteinzeit und zeichnet eine kontinuierliche Weiterentwicklung in Form und im Dekor auf. Wichtig für die Entstehungsmöglichkeit von Porzellans war das im Entwicklungsprozess der Keramik gewonnene technische Vermögen, Steinzeug in entsprechenden Öfen bei sehr hohen Temperaturen brennen zu können. Glasuren kamen in China bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. vor, entstanden jedoch anfänglich auf Grund von abgelagerter Asche während des Brennvorgangs – also rein zufällig. Neben dem Ackerbau stellte die Herstellung von Steinzeugwaren schon früh einen wichtigen Wirtschaftssektor der chinesischen Gesellschaft dar, womit vielleicht die durchgehend intensive 1000jährige Entwicklungsgeschichte zu erklären ist. 

Aus Grabbeilagen reicher Funktionäre lässt sich erkennen, dass zu Beginn der Han- Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) die Keramik bereits über eine weite Formen- und Dekorationsvielfalt verfügte. Tierförmige Gefäße wurden ebenso angefertigt wie Krüge, Becher und Teller mit schachbrettartigen oder gepunkteten Mustern. Ferner wurden andere mit eingeritzten Landschaften inklusive Pavillons, Türmen, Terrassenanlagen, Tierscharen, Kriegern, Musikanten und Dienern verziert. Bis zur Sui-Dynastie (581-618 n. Chr.) kamen noch Urnen, Lampen, Kerzenhalter, Räuchergefäße, Schachbretter, Figuren in Menschen- und Tiergestalt sowie Kissen und andere Gegenstände für den täglichen Gebrauch hinzu. Die Form der Gefäße war allgemein eleganter geworden. Das Design wurde von Wellenlinien, Perlensträngen, Lotus-, Sonnenblumen- und Pflaumenblüten geprägt. Karaffen zeichneten sich u.a durch plastisch ausgeformte Drachen, Phönixe, Elefanten und Hühnerköpfen aus. Die Zeit der Han-Dynastie gilt außerdem als Entstehungszeit der Feldspatglasur und des Seladon-Steinzeug (Yüeh yao).

Der Zeitpunkt der eigentlichen Erfindung von Porzellan ist bis heute unklar. Auch hatte sich bereits früh ein so genanntes Proto-Porzellan entwickelt. Doch vermutet man, dass seine Anfänge in der Zeit der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) liegen. Nebeneinander wurde weiße Keramik – vor allen in den Zentren Hsing-chou, Chi-chou und Kuan-chou – das grünlich glasierte Seladon und eine 3farbig glasierte Keramik hergestellt. Die Übergänge zwischen dem auf das äußerste verfeinerte Steinzeug und Porzellan waren fließend und ihre Qualität von gleichem Rang. Für gewöhnlich war Porzellan aber papierdünn.

In der Zeit der Sung-Dynastie (960-1279) nahm die Produktion von Keramik und Porzellan bereits industrielle Züge an. Neue Agrarreformen ermöglichten es den Bauern in die Stadt als Industriearbeiter zu ziehen oder zwischen den Anbauzyklen als Töpfer zu arbeiten. Produktionszentren lagen sowohl im Norden als auch im Süden Chinas. Im Norden siedelten sich die Werkstätten in der Nähe von Ton- und Kohlevorkommen, im Süden auf bewaldeten Hügeln an – beide Umstände geben Hinweise auf die Brennart. Ein weiterer Faktor war die Nähe zu einem Fluss, um eine optimale Art der Abtransportmöglichkeit zu nutzen. Die Technik der Brandöfen war mittlerweile soweit entwickelt, dass man konstante Temperaturen bis 1350°C erreichte. Brennfächer und –kisten wurden gebaut, die zum einen die Keramik vor Verunreinigungen aus der Ofenatmosphäre schützten und zum anderen durch Stapeln die Steigerung der Produktionsmenge ermöglichte.

Das durch Lu Yus Werk Cha Ching über die chinesische Teekultur (vermutlich zwischen 760 und 780 geschrieben) hoch gepriesene Porzellan aus Yüeh, Provinz Chekiang,

genoss solch hohes Ansehen, dass man noch nach dem Niedergang der Manufaktur Porzellan „in der Art von Yüeh“ herstellte. Es zeichnete sich durch eine feine blaugraue bis grüne Glasur auf grau-beigem, feinkörnigen Scherben aus. Da die Rezeptur der Glasurfarbe lange Zeit ein wohlgehütetes Geheimnis war und bis ins 10. Jahrhundert n. Chr. ausschließlich für den königlichen Hof verwendet wurde, nannte man es auch die „geheime Farbe“.

Mit dem Beginn der südlichen Sung-Dynastie (ab 1127) begann die Blütezeit des Ching- tê-chên Porzellans aus der Provinz Kiangsi. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts waren die Waren noch ohne Dekor und nur von einer hellen bläulichen Glasur (qingbai) überzogen, die von vielen Dichtern mit Jade verglichen wurde. Ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde die Keramik und das Porzellan mit Gravuren verziert. Die feine Glasur setzte sich dadurch in die Rillen und verstärkte die verhältnismäßig kalligrafischen Verzierungen. Ihre Farbe wurde daraufhin auch häufig „schattenblau“ (ying-ch’ing) genannt. Um die Plastizität zu verbessern, fügte man der Porzellanerde ab dem 12. Jahrhundert Kaolin (benannt nach den Hügeln Gaoling, nordöstlich von Kiangsi) bei.

Handwerker aus der Provinz Fujian übernahmen die Technik des Qingbai, verwendeten aber einen dickeren Scherben, welcher einen Massenverkauf begünstigte und sicheren Transport garantierte. In der Ausführung war die Ware weniger luxuriös. Das Zentrum der Porzellanherstellung in der Provinz Fujian lag in der Gegend um Dehua. Porzellangefäße wurden dort aus mehreren Teilen zusammengefügt und mit einem eingepressten Dekor versehen. Eingeprägte Muster waren generell weit verbreitet. Hierfür ritzte man das häufig florale oder geometrische Motiv – den eingewebten Mustern der zeitgenössischen Seidenstoffe entnommen – in die Modellierform. Beim Formen des Gegenstandes übertrug sich dann der Dekor. Malereien unter der Glasur trugen damals nur Keramiken aus Chi-chou.

Die Yüan-Dynastie (1279-1368) unter den Mongolen brachte einen entscheidenden Wendepunkt für das chinesische Porzellan. Unter der Fremdherrschaft kamen viele persische und arabische Kaufleute nach China, angelockt durch den steigernden Handel zwischen China und dem Orient. Die Zuwanderer prägten nicht nur den Dekor mit ihren dichten floralen und geometrischen Motiven, sondern brachten außerdem Kobalt mit ins Land. Dieses trug man direkt auf den hellen Scherben auf, bevor er glasiert wurde. Mit dem Blauweiß-Porzellan verschmelzten zwei jahrtausendalte Traditionen: die Kunst der Keramik mit der des Pinsels! Daneben führte man aber auch die Tradition des Chün yao fort, indem man mit Hilfe von Kupferglasuren rote Färbungen erzeugte.

Auf die Bauernkriege zu Beginn des 14. Jahrhunderts folgte die Ming-Dynastie (1369- 1644), die eine enorme Veränderungen der Sozialwirtschaft mit sich brachte. Ching-tê- chên blieb weiterhin mit fast 300 Brennereien Porzellanzentrum. Teils waren sie in privatem Besitz. Den staatlichen wurde vom Kaiser die besten Rohstoffe und Handwerker zur Verfügung gestellt. Während der Ming Dynastie fand eine deutliche Qualitäts- und Quantitätssteigerung des weißen Porzellans statt. Schon damals war darunter das Blauweiß Porzellan am gefragtesten. Darauf folgte das Porzellan mit Kupferglasur und roter Unterglasurmalerei. Ebenfalls hohen Anklang fand die Gelbglasur. Es lässt sich feststellen, dass die Farben des Porzellan aus der Ming Zeit an Leuchtkraft gewannen. Durch die neu entdeckten Ober- und Unterglasurfarben entwickelten sich neue Möglichkeiten der Gestaltung. Auf der einen Seite war eine sorgfältige Pinselführung nötig, auf der anderen Seite konnte man jedoch Umrisse betonen und mit Farbschattierungen arbeiten. Bis heute werden vor allem Porzellane aus

der Regierungszeit Chenghua (1464-1487) hoch geschätzt. Während der Regierung Hongzhis (1487-1505) und Zhengdes (1505-1521) galt der Malerei mit den „drei ruhigen Farben“ Popularität. Durch den ausschließlichen Gebrauch von gelb, grün und violett wirken die Farben gedämpft. Das mehrfarbige Porzellan aus den Herrschaften Jiajing (1521-1566) und Wanli (1572-1620) zeigt Motive, die ohne Umrisslinien, dafür aber mit einer freien Farbschattierung, erzeugt werden.

Gegen Ende der Ming-Dynastie entstand ein neues Porzellanzentrum in Tê-hua, das vor allem durch das dort hergestellte Blanc-de-Chine berühmt wurde. Dabei handelt es sich um ein Weichporzellan mit gelblich-weißem Scherben. Angefertigt wurde häufig unbemalte kleine Figuren, aber auch Gefäße. Während der K’ang-hsi-Periode (1662- 1722) wurde damit ein starker Export nach Europa betrieben. Daneben wurde vor allem das Blauweiß-Porzellan nach Europa verkauft. Interessanterweise lag seine Blütezeit zeitgleich mit den Höhepunkten der Malerei in Japan und Europa, wo man in Italien die Werke Michelangelos, Raphaels und DaVinci sowie in Deutschland Dürer, Holbein und Cranach feierte. Zusätzlich war es der Beginn der großen Palastbauten in Europa, die einen Bedarf an Prunkgefäßen mit und mit entstehen ließen. Neben den Gefäßen von rein chinesischem Charakter wurden dementsprechend auch direkt für den europäischen Bedarf produziert. Über den Seehandel der niederländischen und englischen Ostindienkompanien gelangten die Waren dann nach Europa.

Die Dekoration des chinesischen Porzellan – seien es die Ritzdekore oder Flachreliefs der Sung-Zeit oder später die Porzellanmalerei – ist von Beginn mit einer enormen Symbolik belegt. Anfänglich waren es noch einfach mythische Symbole, die Sinnbilder des Lebens, der Natur und ihrer Kraft, der Dämonenabwehr sowie der Wiederkehr der Jahreszeiten zeigten. Durch die Malerei wurde das Spektrum erweitert. Versinnbildliche Glückwünsche wurden über Szenen der alten Legenden ausgesprochen. Neben der legendären Symbolik wurde auch die Eigenschafts- und Lautsymbolik verwendet. Häufig überschnitten sich diese Symboliken aber auch. Die Pflaumenblüte, zum Beispiel, steht für unberührte Schönheit, da sie vor den Blättern herauskommt. Sie kann aber auch wortspielend für „immer wieder“ verwendet werden, da beides in der chinesischen Sprache durch den Laut „me“ ausgedrückt werden.

Wie später in Europa spaltete sich die Porzellanindustrie auch in China in einen auf Massenabsatz orientierten Zweig und jenen, der sich um künstlerische Objekte bemühte. Gekennzeichnet wurde schon früh mit so genannten Periodenmarken, die aus sechs Zeichen bestanden. Sie gaben die Dynastie, den regierenden Kaiser, die Entstehungszeit etc. an. Manchmal wurde aber auch alte Marken benutzt. Dies geschah nicht auf Grund eines Fehlers, sondern um auszudrücken, dass man den Gegenstand in Bewunderung nach der alten Schule angefertigt hatte.