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Porzellan Ankauf

Georg Schomaker

Kunst- und
Antiquitätenhandel
Porzellan Ankauf in NRW und bundesweit. Wir machen Ihnen ein Angebot für Ihr Marken-Porzellan. Ankauf von Porzellanfiguren, Kaffeeservices und ausgesuchten Einzelteilen.
  • Ankauf von hochwertigem Porzellan
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Über den Seehandel der ostindischen Kompanie gelang das Porzellan nach Europa und fand schnell großen Anklang an den fürstlichen Höfen. Für die europäische Aristokratie war die Ware eine exotische Seltenheit; so anders als die gewohnten Teller, Schüsseln und Vasen aus Keramik und Fayence. Das weiße Gold aus Fernost wurde teuer gehandelt. Eine Sammelleidenschaft entfachte sich, für deren Objekte man spezielle Kabinette einrichten oder – wie August der Starke – ganze Paläste bauen ließ. In ihnen konnte der Prunk zur Schau gestellt, Macht und Reichtum demonstriert werden. Welchen Luxuswert sie erhielten zeigt das Beispiel August des Starken und Friedrich Wilhelm I. Ersterer tauschte 600 sächsische Kavalleristen gegen 151 Stück Porzellan. 

Zur selben Zeit herrschte an den europäischen Höfen auch immer noch der Glaube, dass sich mit Hilfe von alchimistischer Mittel unedle Metalle in Silber und Gold verwandeln ließe. Und so kam es, dass im Wahn nach dem „großen Werk“, Johann Friedrich Böttger im Auftrag des Sächsischen Kurfürsten und polnischem König zwar nicht das Geheimnis der Rezeptur von Gold, dafür aber jenes für Porzellan herausfand.

Darüber hinaus war man so entzückt von dem exotischen Dekor der importierten Porzellanware, dass man seine Elemente in die eigene Tradition der Kunst und des Handwerks einfließen lassen wollte. Bis ins späte 18. Jahrhundert entfaltete sich ein Dekorationsstil, die Chinoiserie, der vor allem in der Textilkunst, im Möbelbau und in der Gartenkunst Anwendung fand.

Als im 16. Jahrhundert das weiße Gold aus China über Italien ins restliche Europa gelangte, haftete ihm bereits der italienische Name porcellana an – eine Anspielung auf das Gehäuse der Kaurischnecke, die im Italienischen den selben Namen trägt. Bis ins 19. Jahrhundert ging man mit dem Begriff Porzellan sehr großzügig um und gab den durch Brand hergestellten Gegenstände, welche ähnliche Eigenschaften mit Porzellan aufwiesen, den Beinamen. So z.B. auch dem Frittenporzellan, welches jedoch streng genommen ein Zwischenprodukt der Glasfabrikation ist. Porzellan ist dagegen eine Tonware, bestehend aus einem Gemisch von Kaolin, Feldspat und Quarz. Im ungebranntem Zustand lässt sich die Masse bei Raumtemperatur leicht modellieren. Nach dem Brand wird sie zu einem weißen dichten Scherben.

Mit der Industrialisierung bekam Porzellan einen neuen Nutzen. Da es eine geringe elektrische Leitfähigkeit hat und außerdem bei entsprechender Zusammensetzung feuerfest ist, wurde und wird es z.B. an Strommästen als Isolator eingesetzt.

Fünf Schritte müssen bei der Herstellung von Porzellanwaren durchlaufen werden. Zuerst muss die Masse zubereitet werden, d.h. die Rohstoffe werden zerkleinert, gereinigt, durchgemischt und anschließend entlüftet. Gerade das Mischverhältnis der Rohstoffe ist für die Härte des Scherben von Bedeutung und war lange Zeit ein wohlgehütetes Geheimnis der durchs Land ziehenden Arkanisten. Hartporzellan besteht aus 50% Kaolin, 25% Feldspat und 25% Quarz, hingegen Weichporzellan nur zu 25% Kaolin, 30% Feldspat und 45% Quarz und daher weit zerbrechlicher ist. Dem vor allem in England verwendeten Knochenporzellan wurde 40% Knochenmehl der Kaolinmischung beigefügt, was es weißer und noch härter als gewöhnliches Porzellan werden lässt.

Der nächste Schritt ist das Formen. Für gewöhnlich wurde die Porzellanmasse entweder auf der Töpferscheibe oder mit Hilfe von Gipsformen modelliert. Seit dem

Ende des 18. Jahrhunderts ist auch ein Gießverfahren möglich. Große und komplizierte Gegenstände, wie z.B. Prunkvasen oder Porzellanfiguren, wurden und werden auch heute noch in Einzelteilen geformt und dann bossiert, d.h. zusammengesetzt.

Hierauf folgt das Trocknen. Dabei verliert die geformte Porzellanware 7% ihres Volumens und da es beim Brennen um weiter 10% schrumpfen wird, muss dieser Größenverlust beim vorangegangenem Modellieren berücksichtig worden sein.

Beim Brand selbst muss auf eine konstante Hitze geachtet werden. Hartporzellan muss bei 1350 bis 1460°C verglüht werden; Weichporzellan dagegen nur bei 1100 bis 1350°C. In den europäischen Brennöfen wurde anfänglich nur mit Holz geheizt. Meißen nutzte ab 1839 Steinkohle, aber man wechselte bald zu Braunkohle über. Heutzutage werden die Öfen mit Gas, Öl oder Strom bedient.

Auf den Brand folgt das Dekorieren. Hier ergeben sich drei Möglichkeiten: Zum einen kann die Ware mit Unterglasurfarbe verziert werden. Die Farbskala hierbei ist jedoch begrenzt. Zum anderen kann die Ware – bemalt oder unbemalt – glasiert werden. Die dritte Möglichkeit ist, dass das Porzellan unglasiert bleibt. In jedem Fall folgt ein zweiter Brand. Anschließend ist die Ware fertig oder erhält eine Aufglasurmalerei. Hiernach muss sie ein drittes Mal gebrannt werden. Bei völlig unglasiertem, doppelt gebranntem Weichporzellan spricht man von Biskuitporzellan.