Zar Peter der Große versuchte bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Porzellanproduktion nach St. Petersburg zu bringen, doch gelang dies erst seiner Tochter, Zarin Elisabeth II. 1744 warb sie mit Hilfe ihres Botschafters Christoph Conrad Hunger (vor 1717 bis nach 1748) an. Ihm zugeteilt wurde der Metallurg Dimitrij Iwanowitsch Winogradow (1720-1758). Die Direktion der Newaskaja Porcelaine Fabrique wurde Baron Tscherkassow übertragen. Zunächst blieben die Brennerfolge aus, bis man 1752 Hunger und Winogradow dazu zwang ihre Ergebnisse aufzuschreiben.
Anfänglich war die Qualität des Scherben noch nicht ausgereift, aber es wurden dennoch Stockrücken, Flakons, Besteckgriffe, Knöpfe, Ostereier und Tabakpfeifen hergestellt. Hinzu kamen kleine Figuren, Tabatieren in Form von gefalteten und versiegelten Briefen, Teegeschirre und vereinzelte Toilettenartikel. Service blieben vorerst die Ausnahme. Die Formen waren simpel, Gefäße dickwandig und der Dekor wurde dem Meißner Musterkatalog entnommen. Darüber hinaus wirkten die gebrannten Porzellane größtenteils grau. Die Glasur war oft unrein und bildete Bläschen.
1758 übernahm J.G. Müller das Amt des Arkanisten, doch brachte auch diese keine Besserung mit sich. Vier Jahre später wurde, auf Befehl Zarin Katharina II., hohe Beamte zur Oberaufsicht eingestellt. Desweiteren verfolgte man das Ziel, begabte Fachkräfte aus dem Ausland zu engagieren. So kamen z.B. der Arkanist Joseph Regensburg aus Wien und der Modelleur Karlowsky aus Meißen nach St. Petersburg. 1779 kam dann der Bildhauer Dominique Rachette (1744-1806) aus Kopenhagen dazu. Sie wurden vertraglich verpflichtet mindestens zwei Jahre lang je zwei russische Spezialisten auf ihrem Wissensgebiet auszubilden. Großen Erfolg feierten die am Ende des 18. Jahrhunderts von Rachette angefertigten 100 Figürchen in russischer Folklore. Als Vorlage hatten die Kleidertrachten der Nationen des russischen Reiches von C.M. Roth aus Nürnberg gedient.
Die Oktoberrevolution hatte zur Folge, dass die Porzellanmanufaktur im März 1918 dem Volkskommissar für das Bildungswesen unterstellt wurde. Doch die Tradition der Porzellanherstellung wurde beibehalten und gerade auf der Ebene der Formensprache modernisiert. Namenhafte Künstler wie Kandinsky, Malewitsch und Tatlin lieferten Entwurfe für die Modellierung und Bemalung der Geschirre, Vasen und Teeservice. 1925 wurde die Manufaktur zu Ehren des Gelehrten Mikhail Vasilyevich Lomonosow (1711-1765) in Staatliche Porzellanmanufaktur M.W. Lomonosov umbenannt.
Zwischen 1744 und 1762 trugen die Porzellanwaren den Russischen Adler in Unterglasurblau als Marke. Darauf folgte bis 1917 das Monogramm des jeweiligen Zaren. Seit 1917 werden Hammer und Sichel mit Firmenmonogramm als Markenzeichen verwendet.